Goldene Ring

Der Goldene Ring umfasst acht Städten auf der Karte - Diagramm zeigt die Wanderwege auf sie Sie sehen können. dass die Städte nicht in der Hauptstadt und im Nordosten von ihm entfernt.
Karte Entfernung von Moskau Golden Ring von Russland ...
Der Abstand zwischen Moskau und den Golden Ring Städten
... Sergijew Possad - 80 km
... Pereslavl -148 km
... Yaroslavl - ca. 270 km
.. .Kostromy - 349 km
... Ivanova - 300 km
... Susdal - 222 km
... Vladimir - 185 km
Zwei außerordentlich wichtige Regionen – Kerngebiete russischer Geschichte und Kultur – sind der so genannte Goldene Ring und der Russische Norden.
Die Bezeichnung Goldener Ring, die erst Anfang der siebziger Jahre in Russland geprägt wurde, steht dabei für eine Anzahl altrussischer Städte nördlich von Moskau, zu denen in erster Linie Wladimir, Susdal, Jaroslawl, Rostow Weliki, Sergijew Possad, Pereslawl-Salesski, Kostroma außerdem Moskau, Uglitsch, Wologda, Kirillow und Pljos zählen.Die metaphorische Benennung weist auf historischkulturelle Zusammenhänge zwischen diesen Städten, deren mittelalterliche Architekturdenk-mäler im Schmuck vergoldeter Zwiebelkuppeln prangen.
Zugleich bringt diese Bezeichnung das Wesen der milden mittelrussischen Landschaft zum Ausdruck, die besonders in der herbstlichen Jahreszeit mit ihren goldenen Wäldern und Fluren unvergesslichen Reiz besitzt. Sie hat nichts mit Goldfeldern zu tun. Mit dem Begriff soll vielmehr darauf aufmerksam gemacht werden, dass es außerhalb Moskaus und Sankt Petersburgs Zeugnisse russischen Lebens und russischer Kultur zu entdecken gibt.
Die Städte des Goldenen Rings entstanden zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert als nordwestliche Bollwerke der Kiewer Rus, weshalb sie zumeist einen Kreml, eine befestigte Stadtburg, zu ihrem Kern haben. Der natürliche Reichtum Mittelrusslands und der vorteilhafte geographische Standort an Handelswegen sowie im Einzugsgebiet schiffbarer Flüsse ließ ihre Bevölkerung rasch auf 10.000 bis 20.000 Einwohner anwachsen.

Die Städte des Goldenen Rings

Sie wurden bedeutende Metropolen mächtiger Fürstentümer, deren Einfluss auf das russische Staatswesen mit der Auflösung der Kiewer Rus noch zunahm. Im Kampf gegen die 1237/1238 eingefallenen mongolisch-tatarischen Horden stellte sich jedoch das bis dahin unbedeutende Moskau an die Spitze und ließ die stolzen Fürstentümer ab Ende des 14. Jahrhunderts zur Provinz absteigen. Im Ensemble der Städte des Goldenen Ringes konnte die altrussische Baukunst erstaunlich lebendig und vielgestaltig überdauern. Eine solche Konzentration gut erhaltener Klöster, Residenzen und Profanbauten sucht in ganz Russland ihresgleichen und erhebt den Goldenen Ring zu einer einzigartigen Kulturlandschaft Europas. Obwohl reich an Sakralbauten sind sie doch keine Museumsstädte - die Kirchen, Klöster, und Priesterseminare "arbeiten".
Historisch gesehen waren Rostow, Susdal und Wladimir die größten und mächtigsten Städte des Rings. Moskau gehörte seinerzeit zum Fürstentum Wladimir-Susdal. Heute sind Jaroslawl, Kostroma, Wladimir und Wologda Hauptstädte gleichnamiger Bezirke. Jaroslawl zählt etwa 800.000, die drei anderen Städte jeweils etwa 300.000 Einwohner. Sergijew Possad hat etwa 100.000 Einwohner, die übrigen Städte des Goldenen Rings zählen jeweils nicht mehr als 10.000 Einwohner. Russen machen mit 95 Prozent den Hauptanteil der Bevölkerung aus. Zum kleinen Rest zählen Ukrainer, Weißrussen und Tataren.

Kurzinformationen zu den einzelnen Städten

JAROSLAWL

  • 250 km nördlich von Moskau
  • 1010 von Fürst Jaroslawl dem Weisen gegründet um Mündung des Flusses Kotorosl in die Wolga, um den wichtigsten Wasserweg nach Wladimir zu beherrschen
  • Bauten: Christi-Verklärungs-Kloster (12.Jh); Christi-Verkündigungs- Kathedrale(16.Jh);
  • Kirche zu Christi Erscheinen (Glockenturm ist zur zentralen Kuppel geneigt!);
  • Erzengel-Michael-Kirche (1687); Nikola-Rublenyi-Kirche (1695);
  • Christi-Verklärungs-Kirche (1672) Geburtsstätte des russischen Nationaltheaters

KOSTROMA

  • 76 km östlich von Jaroslawl
  • 1152 gegründet an der Mündung der Kostroma in die Wolga
  • günstige Lage ließ Kostroma zum Handelszentrum wachsen
  • Bauten: Christi-Auferstehungs-Kirche am Wolga-Kai (1652); Ipatiew-Kloster (16./17.Jh); Dreifaltigkeitskathedrale (1652) (imposantes Gebäude, das mit 78 Ikonen ein Meisterwerk des Malers Jurij Nikitin ist); Freilichtmuseum für Holzbaukunst der nördlichen Rus

PERESLAWL-SALESSKI

  • 150 km nordöstlich von Moskau
  • 1152 als Grenzverteidigungsposten angelegt
  • war größte Festung des Susdaler Fürstentums (mit 2,5 km langem und 16 m hohem Erddamm, der heute noch erhalten ist)
  • Bauten: Christi-Verklärungs-Kathedrale (1152-1157), am Ufer des Pleschtschejewo-Sees befindet sich ein Museum zur Geschichte der Russischen Flotte.

ROSTOW

  • 203 km nordöstlich von Moskau
  • 862 gegründet und von Anfang an ein Zentrum des russischen Bojarentums
  • kleine Provinzstadt, mit Beinamen „Weliki " (das Große)
  • bekannt für seinen Glockenstuhl, bei dem jede Glocke einen eigenen Ton hat; alljährliches Fest und Wettbewerb um den Titel des besten Glöckners Russlands
  • Bauten: Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale (1162) - war imposantestes Bauwerk im Fürstentum Wladimir-Susdal; heute nur noch ein Bau aus dem 16. Jh. erhalten im Kreml: die Kirche Johannes des Evangelisten (17.Jh); die Christi-Auferstehungs-Torkirche; die Christi-Verklärungs-Kathedrale (1675); sowie das Erzbischöfliche Palais (17.Jh); Erlöser-Jakob-Kloster (17.-19.Jh) mit Hauptkirche Demetrios-Kirche auch Scheremetjew- Kirche genannt, der gleichnamige Graf ließ sie von seinem leibeigenen Architekten (!) erbauen

SERGIJEW POSSAD

  • 71 km nordöstlich von Moskau
  • 14. Jh. - Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit und des heiligen Sergios dort gegründet
  • 1744 Kloster erhielt Ehrentitel "Lawra" (Hauptkloster), auch heute noch das größte Russlands
  • Bauten: Dreifaltigkeits-Kathedrale (15.Jh); Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale (16. Jh.) mit 88 m hohem Glockenturm

SUSDAL

  • 220 km nordöstlich von Moskau
  • 1042 erste Erwähnung
  • im 12. Jh. für wenige Jahrzehnte Hauptstadt der Rus
  • es ist der Kreml, vier Klöster und Dutzende von Kirchen erhalten geblieben
  • Bauten: u.a. der Erzbischöfliche Palast (1656), der mehrere Zweckbestimmungen unter einem Dach zusammenführt; das Kloster zur Gewandniederlegung Mariä (13.Jh.) sowie das Goldene Tor (17. Jh.) gehören zu den besten Schöpfungen der Susdaler Baumeister; das am besten befestigte Erlöser-Euthymios-Kloster (14. Jh.) ist praktisch in seiner ursprünglichen Form erhalten; Museum für Holzarchitektur

UGLITSCH

  • 280 km nördlich von Moskau
  • 937 erstmals erwähnt
  • hier starb der minderjährige Zarensohn Demetrios; das Volk legte dem 1598 inthronisierten Boris Gudonow eine Verschwörung gegen den Zarensohn zur Last
  • Bauten: Kloster zu Mariä Schutz und Fürbitte (1479 bis 1483); Erlöser-Kathedrale (1485)

WLADIMIR

  • 190 km östlich von Moskau
  • 1108 gegründet
  • der Fürst Bogoljubskij war bei einem Eroberungszug an Kiew gescheitert
  • er wollte in Wladimir eine neue Hauptstadt entwickeln, die Kiew in den Schatten stellen sollte
  • Bauten: Festungsmauern (alle 12. Jh.), Mariä-Himmelfahrts- Kathedrale (mit 33 m Höhe überragt sie die Sophien-Kathedralen in Kiew und Nowgorod); Erlöserkirche; im Ostteil der Festung das Silberne Tor und im Westteil das Goldene Tor (Durchfahrt 14 m überwölbt); Demetrios Kathedrale (typische kreuz- und einkupplige Vierpfeilerkirche, die sich in ihrer profanen Wirkung deutlich von anderen Kirchenbauten unterscheidet); 10 km außerhalb, an Mündung des Nerl in die Wolga, steht die schönste der Wladimir-Susdaler Kirchen, die Kirche zu Mariä Schutz und Fürbitte

WOLOGDA

  • 445 km nördlich von Moskau
  • 1147 erstmals erwähnt
  • “Pforte” zum Norden bzw. zu Westeuropa
  • nach einem Handelsabkommen mit England 1555 war Iwan der Schreckliche bestrebt, Wologda zu seiner nördlichen Residenz zu machen; einsetzen großer Bautätigkeiten
  • als Zar Peter I. seinen Hof nach Sankt Petersburg verlegte, ließ die wirtschaftliche Bedeutung nach und Wologda wurde zur gewöhnlichen Provinzstadt (Anfang 18. Jh.)
  • Bauten: Wologoder Kreml; Stadtmauern (1568); Sophien-Kathedrale (unverändert seit Umbau 1851); das Simon-Gebäude war der Palast des Erzbischofs (17. Jh.); Erlöser- Priluzkij-Kloster (1370)

Dmitrov Sergijew Possad Susdal Wladimir Jaroslawl Kostroma

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